2015
Nostalgia Mars
Eine Audio-Performance im Angesicht des vierten Planeten
Als menschliche Projektionsfläche für Ängste, Hoffnungen und Visionen hat der Erdnachbar Mars lange Tradition. Der an besonderen Tagen von uns aus mit bloßem Auge als zarter rötlicher Punkt erkennbare Planet, ist Zentrum des Live-Events „Nostalgia Mars“.
Unter der gewaltigen Kuppel des Planetariums entsteht ein vielschichtiger Kosmos aus Kunst und Wissenschaft: Zahlreiche Interviews mit Expertinnen und Experten aus Raumfahrt und Planetenforschung wurden exklusiv für diesen Anlass geführt. Aktuelle Erkenntnisse, wie auch utopisch anmutende Wunschträume von konstanter Marsbesiedlung und Terraforming werden beleuchtet.
Wie entstand bei manchen Menschen die Sehnsucht, tatsächlich auf dem roten Planeten leben zu wollen?
Was verraten Mythologie und Science-Fiction-Klassiker wie „Krieg der Welten“ oder die „Die Mars-Chroniken“ über Mensch und Mars und warum lohnt es sich, auch merkwürdige Erscheinungen, wie „Santa Claus on Mars“ einmal näher zu betrachten?
Künstlerische Leitung: Julian Gerhard; Performance: Mina Novakova, Mario Högemann, Elias Schneider
Showings: Stadtbücherei Bochum (Vorpremiere), Zeiss Planetarium Bochum, Planetarium Recklinghausen
Theater/r/andschaften
Julian Gerhard und Martina Gimplinger rufen in Theater-Städten jenseits der Metropolen an. Die Erlebnisse mit den unbekannten Theaterhäusern sollen Thema sein - Ränder einer deutschen Theaterlandschaft stehen im Fokus.
Im Namen einer Studie der Erinnerung erzählen die BürgerInnen aus Anklam, Eggenfelden oder Neuwied spontan Inszenierungen nach, die nie für Aufsehen sorgten und eigentlich auf Ewig im Sumpf abertausender abgespielter Produktionen verschollen wären. Doch wieder ans Licht geholt, zeigt sich, wie der Zersetzungsprozess das herabgesunkene Material sehr hübsch zugerichtet hat.
Konzept und Performance: Julian Gerhard, Martina Gimplinger
Showings: Zukunftsakademie Bochum
Foto: Lucas Frye
2014
no place like home
Kamera, Schnitt (Trailer): Daniel Ortega Macke
“In Momenten einzelner, szenischer Arbeiten habe ich mich zuhause gefühlt: In der Bewegung eines schwarzen Theatervorhangs, der sich langsam von der Bühnenhinterwand bis nach vorne zur Rampe und wieder zurück bewegt. In einem zum Bild erstarrten Tänzer, der Beine und Arme nach oben hin von seinem Körper streckt. Die Klänge, Bilder und Bewegungen dieser Momente sind nicht unwiederbringlich verloren: Sie haben sich in mir verselbständigt und entkoppeln sich in einem Dritten, meinem eigenen, szenischen Geschehen.” (M. Gimplinger)
Künstlerische Leitung: Martina Gimplinger / Dramaturgie: Julian Gerhard / Mit: Asli Karali, Ekaterina Lizurchik, Ibrahima Biaye
Showings: MAO Dortmund (favoriten 2014), Tanzhaus NRW Düsseldorf (Now & Next)
das ökonomische gut
Kamera, Schnitt (Trailer): Daniel Ortega Macke
Verschiedenartige Felder werden erstellt und durch Intervention aktiviert - Gesellschaftliche Zustände entstehen und lassen sich formen.
Erfolg, Selbsterkenntnis, Sterben - alles kann hier vorgezogen und erprobt werden. Übertreten Sie die Linie und tun Sie, was zu tun ist.
Künstlerische Leitung: Julian Gerhard
Mit: Julia Maria Zimmermann, Johannes Ruben Hollmann, Ludmilla Ebert, Lisa Hetzel, Max Ammareller
Mentoring: Sebastian Bark
Präsentiert im Rahmen der Extraschicht 2014, mit Unterstützung der Studiobühne der Ruhr-Universität und der Stadt Bochum
flache klecksgespenster
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In einem Bochumer Hinterhof: Interviews mit Vorschulkindern zum Begriff des Unheimlichen, in Kartons zwischen Laub, Geäst und Insekten ausgestrahlt und schleichend ein kleines Happening aktiviert.
Konzept und Umsetzung: Mina Novakova & Julian Gerhard
Performance: Michael Lämmermann
Mentoring: Nils Voges
Trigger.Sleep.Trigger
"Die einfache Fragestellung „Wie kann ich möglichst unverstellt in einer Bühnensituation handeln“, führte dazu, dass ich in einer performativen Rahmung schlichtweg schlafen wollte. Die fertige Aktion sah dann so aus, dass ein Kumpel und ich uns bei einer Präsentationsveranstaltung in einer Art Galerie, nach einer durchgemachten Nacht schlafen gelegt haben. Eine Kamera filmte uns und übertrug das Bild auf einen Fernseher im Nebenraum. Hier stand auch ein Mikrofon, über das man mit uns in Kontakt treten konnte. Auf die Aufträge, Fragen oder sonstigen Einfälle der partizipierenden Zuschauer, reagierten wir mit wirrem Gebrabbel, indem wir uns die Decke über den Kopf zogen, oder eben gar nicht - so jedenfalls die Überlieferung."
J. Gerhard, RUBENS, 12 / 2014
Konzept und Umsetzung: Julian Gerhard
Performance: Lukas Frenzer, Julian Gerhard
Showings: K-Haus (Herne)
editors' inspiration
a collection of contemporary performing arts:
collected from your television
editors' inspiration ist Videoinstallation und stets wachsendes Archiv zeitgenössischer Darstellender Künste aus Film und Fernsehen. Performances, die als Als-Ob-Performances zum Dienste der Handlung in Unterhaltungsformate eingebaut wurden, wurden herausgeschält, aneinandergereiht und überlagert.
Was verraten die Szenen über eine populäre Wahrnehmung von performativer Kunst?
Was sagt der Zuschauer-Cast, der so tut, als schaue er auf Kunst, über ein vom Mainstream her gedachtes Bild eines avantgardistisch motivierten Zuschauers?
Warum verirren sich die Protagonisten der Serien und Filme in der Regel nur an die Orte der Performances und warum wollen sie fast immer fliehen?
Videoinstallation
Konzept und Umsetzung: Julian Gerhard
Showings: Ringlokschuppen Mülheim (CFF-Festival), Rotunde Bochum (podest), Zukunftsakademie Bochum (Festakt der Szenischen Forschung), Theater Bremen / Schwankhalle (Out Now)
2013
„This is Art“ Performative Installation aus der US Sitcom „Samantha Who?“
Editors' Inspiration in der Schwankhalle Bremen.
Videotrailer
mikrokonditionsapparate
Einer von Trillionen schrillen Kinofilmen der 90er schafft den Medien- sprung ins Theater. Zuschauer und auch Performer wissen nicht, um welchen Stoff es sich handeln wird – allein dass es nicht der hoch- wertigste ist, sei bereits verraten. Es ist technischen Innovationen geschuldet, dass die Show funktionieren wird. Ein philosophisches Abenteuer für alle, denen die affektive Verrenkung zum basketballspielenden Hund oder Kraftmann als Undercover-Hebamme gelingt.
Konzept: Julian Gerhard
Performer: Wechselnd
Showings: Studiobühne Köln, Pumpenhaus Münster (Laughlab), Ringlokschuppen Mülheim (CFF-Festival)
fremde wesen: das orakel
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"Fremde Wesen" ist Plattform für drei unterschiedliche Versuchsanordnungen: Humanoide Lebensformen untersuchen unter Beobachtung von Menschen, Verhaltenszustände der Erdbevölkerung am eigenen Körper.
Fühlen, rebellieren, seelisch metamorphieren, religiös werden – alles passiert live, wird durchleuchtet und auf blinde Flecken abgetastet.
Kommunikativ etwas unbeholfen, bewegen sich die Wesen als unsaubere schwarz-weiß Kopie der menschlichen Gattung durch den Abend. Sie gehen konsequente Schritte, um das Bedürfnis nach humanitärer Selbstverwirklichung erfahren zu können.
Zwar haben sie die Codes, Kniffe und Doppelbödigkeiten zwischenmenschlicher Kommunikation noch nicht verinnerlicht, jedoch lernen sie dazu, mit dem großen Ziel: Menschen verstehen.
Entwicklung & Performance: Amanda Bailey, Helene Ewert, Julian Gerhard, Asli Karali, Julia Nitschke, Mina Novakova, Mira Pahlke, Ruth Schultz
Mentoring: Johanna Freibung, Sebastian Bark (beide She She Pop / Gob Squad)
Showings: FFT Düsseldorf, Theater der Gezeiten Bochum, Pumpenhaus Münster
2012
verlebt
Ernst Barlach (* 1870, † 1938), wurde durch seine ausdrucksstarken zeitgenössischen Bilder und Plastiken berühmt. Der Blick auf Eigensinn, Schwäche und das Verletzliche im Menschen, sind kennzeichnend für seine künstlerische Handschrift.
Nach und nach wurden seine Werke (darunter auch zu Kriegsmahnmalen erklärte Plastiken) von prominenten Plätzen entfernt, als „entartete Kunst“ ausgestellt und zum Teil zu Kriegszwecken eingeschmolzen.
Barlach verstarb als verbotener Künstler.
Seine Plastiken und seine Biografe waren für die choreographische Performance Impulsgeber.
Performance: Ann-Kristin Gill, Alina Rogge, Philipp Willamowski, Sven von Basum, Jennifer Rüger, Madlene Höfker, Lena Sundermann, Kerrin Langbehn, David Kilinc
Regie: Julian Gerhard